Autokredit oder Händlerfinanzierung?

Null Prozent Zinsen, null Prozent Anzahlung – wer kennt nicht die Werbeaussagen der KFZ-Hersteller, wenn es um den Verkauf ihrer Neuwagen geht. Was sich auf den ersten Blick wunderbar anhört, sollte von potenziellen Autokäufern aber einmal hinterfragt werden. Sowohl die Hersteller als auch die konzerneigenen Autobanken müssen betriebswirtschaftlich arbeiten und haben kein Geld, auch nicht in Niedrigzinsphasen, zu verschenken. Was steckt also hinter diesen Angeboten?

Kurze Laufzeiten – hohe Raten

Wer Geld verleiht, ohne dafür Zinsen zu erhalten, möchte eines, nämlich sein Geld so schnell wie möglich zurück. Vor diesem Hintergrund finden sich bei Händlerfinanzierungen häufig recht kurze Laufzeiten, in der Regel über drei Jahre. Unterstellt man, dass ein Neuwagen 30.000 Euro kostet, ein recht niedrig angesetzter Preis auch für die Mittelklasse, lässt sich leicht errechnen, dass die monatliche Rate eher hoch ausfällt. Obwohl keine Zinsen anfallen, das Darlehen also nur getilgt wird, kann das Traumauto das monatliche Budget des Käufers schnell an die Grenzen bringen.

Barzahlung, dazu zählen auch Überweisungen, sind eines der probatesten Mittel, um beim Autokauf Rabatte auszuhandeln. Im Fall einer Finanzierung, dazu noch ohne Zinsen, stoßen Autokäufer bei den Händlern in Bezug auf einen Preisnachlass jedoch auf taube Ohren. Wer finanzieren muss, hat nicht die Auswahl, wie ein Barzahler, also ist er auf die Händlerkonditionen angewiesen. Es gibt aber zum Glück auch Alternativen.

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Bankkredite kosten Geld

Wer einen Autokredit bei einer Bank aufnimmt, zahlt dafür Zinsen. Auf der anderen Seite profitiert er jedoch von zwei Sachverhalten. Im Rahmen eines Bankkredites können die Raten so gewählt werden, dass sie bequem zu bezahlen sind. Je länger das Darlehen läuft, um so niedriger ist der Tilgungsanteil, um so niedriger die monatliche Belastung. Der Händler weiß darüber hinaus nicht, ob der Kaufpreis über eine Fremdfinanzierung gezahlt wird, oder vom Tagesgeldkonto – der Käufer tritt als Barzahler auf. Vor dem Hintergrund der historisch niedrigen Zinsen ist es leicht möglich, dass der ausgehandelte Barzahlerrabatt die Zinslast in der Summe übersteigt, der Käufer macht trotz Finanzierung immer noch einen Gewinn. Natürlich gibt es auch bei den Banken deutliche Unterschiede. Diese beziehen sich nicht nur auf die Zinsen, sondern beispielsweise auch auf kostenlose Sondertilgungen. Unter dem Strich bleibt die Tatsache, dass ein Autokredit über eine Bank mehr Vorteile für den Käufer mit sich bringt, als die meisten Finanzierungen, welche von den Autohäusern angeboten werden. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Neuwagen, sondern auch für Gebrauchtfahrzeuge.

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